Tiere zeichnen – drei wichtige Dinge

Eine einzige Sache ist dafür verantwortlich, dass eine Zeichnung von einem Hund gelingt: die Augen. In diesem Artikel befasse ich mich mit der Frage, an welchen Faktoren der Wiedererkennungswert eines Tierportraits hängt. Und wie ich die Seele eines Tieres in der Zeichnung einfange.

 

„Das ist genau mein Bodo!“
Über solche und ähnliche Sätze freut sich jeder Künstler, der Tierportraits malt. Aber wie bekommt man das Wesen eines Tieres aufs Papier?

 

 

Wie kommt das Wesen eines Tieres in die Zeichnung?

Zunächst einmal benötige ich eine oder mehrere Fotovorlagen, auf denen der Vierbeiner gut zu erkennen ist. Und am allerliebsten eure Geschichten zu dem Model. Ist das Tier eher ruhig und gelassen, oder vielleicht aufgedreht und frech? Draufgänger oder Schmusebacke?

Haltet mich ruhig für verrückt, aber wenn ich mehrere Stunden mit einem Hund, einer Katze, Meerschwein, wem auch immer verbringe, dann erleichtert es mein Tun unheimlich, wenn ich weiß, wen ich vor mir habe. Wie bei der Setterhündin Nala:

Tierportrait nach Fotovorlage: Gordon Setter-Hündin Nala

 

Einen ziemlich ernsten Ausdruck hat Mischlingsrüde Pablo:

 

 

In den Augen wohnt die Seele

Und dann ist das Allerwichtigste, dass bei der Zeichnung der Kopf und insbesondere die Augen stimmig sind. Ein Portrait kann halbfertig sein, Fellfarbe, Statur und Umgebung fehlen noch – und doch erkennt man am Blick das Tier, welches gemalt wird.

Setter Flynn hat hier beispielsweise noch eine nackte Nase, nackte Ohren und eine lediglich grob grundierte Schnute. Ohne Details, Licht und Schatten. Dennoch hat seine Besitzerin Daniela ihn auf dem Bild sofort erkannt.

Referenzfoto: D. Antoni, Hundebloghaus

 

Natürlich sieht das Bild mit Nase, Ohren und Hintergrund „fertiger“ aus – am Ausdruck des Hundes ändert sich jedoch nichts.

Irish Setter Flynn mit einem besonders schönen, träumerischen Ausdruck in den Augen.

 

Drei wichtige Faktoren beim Zeichnen von (Hunde-)Augen

Den Augen der Tiere, die ich male, widme ich also ganz besonders viel Aufmerksamkeit. Die können sehr unterschiedlich sein.

Bassethündin Greta und Shih Tzu-Rüde Pasha haben jeweils einen anderen Ausdruck in den Augen. Während Pasha aufgeweckt etwas Bestimmtes zu betrachten scheint, schaut Greta eher schläfrig von unten in die Kamera.

 

An dem Beispiel dieser sehr verschiedenen Hunde sieht man deutlich, dass Auge nicht gleich Auge ist. Bassets haben, je nach Zucht, rassetypisch hängende untere Augenlider. Was ihnen einen permanent dösigen Ausdruck verleiht. Der Shih Tzu hingegen hat große Kulleraugen. Seht selbst:

Der Shih Tzu und die Basset-Hündin gucken ganz unterschiedlich.

Solche anatomischen Unterschiede müssen ebenso beachtet werden, wie die Farbe der Iris. Schon kleinste Veränderungen an der Augenform beeinflussen den Blick.

Der soll ja nicht nur genau zum Vierbeiner passend, sondern auch lebendig sein. Für die „Lebendigkeit“ ist ein ganz kleines Detail verantwortlich: der Lichtpunkt. Ohne die Spiegelung von Licht in den Augen wirken diese trüb und leblos. Portraitfotografen arbeiten häufig mit extra Reflektoren, um den Augen ihrer Kunden Glanz zu verleihen.

Hier habe ich Pasha und Greta im Bildbearbeitungsprogramm den Glanz der Augen entfernt. Ihr seht, sie wirken nun stumpf.

Ohne gezeichneten Lichtreflex wirkt der Blick stumpf und leblos. Referenzfotos: privat

 

Drei Dinge, die man beim Zeichnen beachten muss

Zusammengefasst achte ich auf folgende Dinge beim Zeichnen am meisten:

  • Augenform
  • Augenfarbe
  • Lichtreflexe im Auge

 

Erst danach kommen Dinge wie die Fellfarbe, Körperbau des Models, Hintergrund, etc.. Diese Regel beachte ich sowohl bei Hunden, als auch bei Katzen, Pferden, Menschen und jedem Lebewesen, das ich zu Papier bringen darf.

Für Zeichnungen von Katzen gilt das selbe, wie für Hundeaugen.

 

Malt ihr auch? Worauf achtet ihr am meisten, wenn ihr Lebewesen zeichnet?
Und: habt ihr Wünsche für weitere Tutorials? Schreibt mir, ich freue mich auf eure Kommentare! <3

 

 

12 Kommentare zu „Tiere zeichnen: Wie kommt die Seele ins Bild?“

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  11. Hey Sabine,
    ja, genau. Und wenn man sie nicht gut erkennt, freue ich mich immer über mehrere Fotos, damit ich weiß, wen genau ich da eigentlich male. Das klingt vielleicht etwas esoterisch angehaucht, aber das macht es tatsächlich leichter.
    Bei Sockes Zeichnungen war das ja kein Problem, da ich durch den Blog und eure vielen Fotos und Geschichten eine Vorstellung von ihr hatte. 🙂
    Liebe Grüße, auch an das Söckchen natürlich,
    Mara

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