Du willst deinen Hund malen lassen, weißt aber nicht, wie? Eine Zeichnung vom eigenen Hund ist ein einzigartiges Unikat. Wie der Hund selbst. So ein handgemaltes Portrait kann das Wesen eines geliebten Tieres einfangen und ist Kunst und Erinnerung zugleich. Welche Möglichkeiten es gibt, wenn ihr auch eines wollt – das zeige ich euch jetzt.
Der eigene Hund als Kunstwerk
Den Hund malen lassen – aber wie?
Bleistift
Dein Hund als Bleistiftzeichnung? Das bietet sich an, wenn:
- du auf schwarz-weiß stehst
- du es ernst und traditionell magst
- deine Wohnung schlicht gehalten ist – in einer bunt eingerichteten Umgebung geht eine Bleistiftzeichnung unter
- du die Zeichnung mit einem Passepartout einrahmst
- die Zeichnung aufs Haar genau der Vorlage gleichen soll
Wobei ich bei Letzterem zu einem guten Fotografen raten würde, statt zu einem Künstler.
Buntstift
Viel farbenfroher kann es mit Buntstiften zugehen. Wie bei diesem Portrait von Parson Jack Russell-Hündin Sunny:
Dein Hund als Buntstiftzeichnung? Das wird dir gefallen, wenn du:
- ihn so naturgetreu wie möglich verewigt haben möchtest
- es ebenfalls traditionell magst
- ein Passepartout zum Einrahmen nutzt
- eine Haar für Haar genaue Abbildung wünscht – und deshalb von mir zum Fotografen geschickt werden möchtest
Aquarell
Die Haar für Haar-Fraktion dürfte sich mittlerweile verabschiedet haben. Dann können wir uns meiner Lieblingstechnik widmen: Aquarell.
Wie oben beschrieben, wird die Farbe dabei mit Wasser verarbeitet. Dadurch sind Farbverläufe und Effekte möglich, wie bei keiner der beiden vorherigen Techniken. Die Farbkleckse, wie ich sie in so vielen Zeichnungen als Hintergrund nutze, ergeben sich aus viel Wasser und wenig Farbe.
An dem Bild von Continental Bulldog Nando kann man schön erkennen, wie die feinen Details des Hundes und das augenscheinlich wilde Gekleckse zusammenwirken.
Aquarellfarben gibt es in Tubenform, als Stifte und in Näpfchen.
Die wasserlöslichen Stifte lassen sich wie Buntstift vermalen. Das Gemalte lässt sich danach mit einem Pinsel und Wasser anlösen und in ein Aquarell umwandeln. Mit diesen Stiften habe ich im Grundschulalter begonnen zu malen.
Für Klein-Mara damals waren sie die Belohnung für besonders heldenhafte Taten. Dann bekam ich einen einzelnen Stift für meine Sammlung. Zum Beispiel, wenn ich den Zahnarztbesuch ohne Drama überstand. Oder für gute Mathenoten.
Ich besitze sie immer noch und manch eine selten genutzte Farbe ist jetzt schon seit über 20 Jahren bei mir in Gebrauch. Miniklein gespitzt, aber malen geht noch.
Meine absoluter Liebling unter den Aquarellfarben ist jedoch der Farbkasten. Mein Exemplar ist von der Firma Schmincke und gefüllt mit den Farben der Horadam-Serie.
Dein Hund als Aquarell? Die richtige Technik, wenn du:
- auf Farbe stehst
- keine Lust auf Passepartouts hast
- den typischen „Wassereffekt“ genauso sehr magst wie ich
Welche der drei Techniken gefällt dir am besten? Wie würdest du am liebsten deinen Hund malen lassen?
Schreib mir – ich freue mich über jeden Kommentar!
Ein Wort an die Künstler
Gerade bei Instagram werde ich häufig gefragt, welche Farben, Pinsel oder Papiere ich nutze. Gerne gebe ich darüber Auskunft. Leider kommt dann oft die etwas schockierte Antwort: „Huch, das sind ja die guten! Nee, also für mein Gekritzel ist mir das zu teuer.“
Da möchte ich am liebsten durchs Handy steigen, um denjenigen einmal ordentlich durchzuschütteln. Nein, gutes Material ist nicht billig. Aber es ist so, so wichtig!
Und wenn ihr schon eine Rechtfertigung vor euch selbst benötigt, um anständiges Material nutzen zu „dürfen“, dann denkt an die 20 Jahre alten miniklein gespitzten Aquarellstifte. Hochwertiges Material hält länger!
Zudem lassen sich qualitativ hochwertige Farben prima mischen. Farbkästen mit 60 Farbtönen sind nicht nur unerschwinglich, sondern meiner Meinung nach auch schlichtweg Quatsch. Man benötigt lediglich vier Farben, um alles mischen zu können: Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Falls ihr mal mit Fachwörtern umherwerfen wollt – das ist die subtraktive Farbmischung.
In diesem Sinne: frohes Schaffen – ihr seid großartig!
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Liebe Sara,
da war ich im Urlaub und kam erst jetzt dazu, deinen ausführlichen Kommentar zu beantworten, pfff… 😀
Deine Schwarz-Weiß-Zeichnungen sind der Wahnsinn! Man sieht ihnen an, dass dir das wirklich liegt. Und was das Preis-Leistungs-Verhältnis von den – auf den ersten Blick – teuren Materialien angeht: da bin ich ganz deiner Meinung! Vielleicht liest das ja jemand von den Künstlern, die sich nicht trauen, etwas mehr Geld für ihre Farben auszugeben.
Lieben Dank für deinen Hinweis mit den Abstandshaltern! Den Tipp gebe ich an Kunden weiter, die sich gegen ein Passepartout entscheiden. 🙂
Herzliche Grüße,
Mara
Hey Mara,
das hast du alles sehr schön erklärt. Für mich gibt es keine Technik, die mir nicht gefällt. Es kommt bei mir eher auf den Stil an. Ich zum Beispiel spezalisiere mich auch schwarz/weiß. Und das verwirkliche ich mit verschiedenen Materialien – Bleistift, Acryl, Kohle, Aquarell…
Was das angeht: da greife ich gerne tief in die Tasche. Gute Produkte sind oft sehr ergiebig,lassen sich hervorragend zu allen beliebigen Nuancen mischen und sind zudem auch einzeln erhältlich. Man braucht also zum Ausprobieren nicht den großen 140er-Kasten von Faber-Castell. Da reichen auch die 5-10 Lieblingsfarben – man wird eh nie alle verwenden… Ich zum Beispiel habe mir zu Weihnachten vor 3 Jahren diesen Kasten Schenken lassen. Ich benutze vielleicht 30 davon regelmäßig.
Acrylfarben (Amsterdam) habe ich 7 Tuben – Rot, Blau, Gelb, Weiß, Schwarz und (weil es sich so schwer mischen lässt) Ocker und Violett. Mehr braucht man nicht. Gleiches Phänomen bei den Aquarellfarben von Schmincke.
Ich habe übrigens noch einen Rahmen-Tipp für dich. Wenn du auf Papier zeichnest, dass die passenden Maße für den Rahmen hat, kannst du einfach (natürlich nur, wenn der Rahmen breite Leisten hat) einen kleinen Abstandshalter aus z.B. Pappe hinter die Leisten kleben oder klemmen, dann hast du kein Passepartout, hältst die Zeichnung aber vom Glas fern. 😉
Liebe Grüße > sara